Montag, 10. November 2008

... grübeln

Wenn ich zuviel nachdenke, wer ich sein will, vergesse ich darüber jemand zu sein. Und am Ende bin ich nur noch Schein. Ich bin nur noch Hülle. Doch Fülle kommt von innen. Quellen sind definiert durch ihre Eigenschaft aus etwas heraus zukommen - aus einem Berg, aus den Tiefen der Erde, des Gesteins. Genauso kommt das, was mich ausmacht aus mir heraus und kann nicht von außen draufmontiert werden. Nun gut, ausgenommen Kleidung und Schminke, aber das ist nur Rolle. Okeh, sein Gesicht kann man sich nicht aussuchen (Äh... Moment mal! Doch, ich will die Nase von Pamela Anderson. Ach so. Das ist nicht ihre. Von wem hat die die denn?) Also: alles Fassade. So ein Gesichtserker ist also auch nicht deine Persönlichkeit.

Sonntag, 14. September 2008

...meine unwegsame Innenwelt

Die verkackte Inneneinrichtung meines Hirns

Oh, mein Gott. (Aber ja aber nein aber nein aber ja äh nein ja?!)
Wie schwarz kann es in einem - sprich mir - manchmal eigentlich aussehen?! Da kann diese rosarote Inneneinrichtung dieses Barbie-Blogs nicht gegen anstinken. Die Welt ist und bleibt grau und schlecht und ekelhaft und kacke und ... ( Bitte Beschimpfungswort deiner Wahl einsetzen - Danke.) Und bitte kommt mir jetzt nicht mit positivem Denken. Da muss ich durch - und zwar allein.
Oder doch nicht?
Liegt die Möglichkeit der Heilung zwar grundsätzlich in mir, aber dazu ist der Schritt sich jemand anderem anzuvertrauen nötig? Wahrscheinlich geht es grundsätzlich um das "Sich-Aufraffen".
In dem Film "Zé - Heilung in den unsichtbaren Welten" gibt es Menschen, die sich für ihre Heilung von einem Leiden seelischer oder körperlicher Art mit nicht desinfizierten Kugelschreibern in der Nase oder der Bauchdecke rumpulen lassen. Mutig! Nun ja, zugegeben es gibt auch sanftere Formen des "Heilens".
Die Welt ist groß und voller Möglichkeiten - warum nicht diese?!
geschrieben am 14.09.2008

Nachklapp am 27.04.2019
Nein, positives Denken allein, ausgegossen über dunkle, häßliche und gewaltvolle Gedanken funktioniert nicht. Ein Scheißhaufen stinkt. Auch mit rosa Soße darüber.
Wie schafft man es, dass ein Scheißhaufen nicht mehr stinkt? Man isoliert ihn nicht, sondern mengt Kohle, organische Abfälle (gespickt mit tausenden von Bakterien) hinzu und die Transformation zu fruchtbarer Erde beginnt. (Mehr dazu findet man unter dem Stichwort Terra Petra, zum Beispiel hier in einem Beitrag des NDR https://www.youtube.com/watch?v=1Cu3oU2AUtU)
Scheißgedanken kann man nicht wegzaubern, aber man kann sie transformieren in Wohlgefallen auflösen.
Erstmal ist es gut und wichtig, die in einem gärenden und in mir immer ein nebulöses Gefühl des Grauens und Unbehagens verursachen zu bemerken und sich bewusst zumachen.
Was murmle und raune ich mir da eigentlich die ganzen Zeit zu?
Du schaffst es nicht. Das wird nichts. Wie sollst du all die Aufgaben noch hinkriegen. Das ist zuviel. Das will eh keiner sehen, hören... uuuund sooo weiter und so fort.

Zwei Möglichkeiten damit umzugehen:

Die Methode von Byron Katie "The Work"

Überprüfe deine Gedanken. Sind deine Gedanken wahr? Kannst du wirklich sicher sein, dass sie wahr sind? Diese Fragen stellt man sich zu aller erst. Es geht nciht darum die Gedanken loszuwerden. Man darf sie auch gerne behalten, aber getrau dem Motto "Glaube nicht alles, was du denkst." ist das ein Weg, die Macht dieser ständig auf uns einwirkenden Gedanken zu hinterfragen. Byron Katie sagt sie behandelt all ihre Gedanken wie kleine Kinder, die ihre Aufmerksamkeit brauchen, denn Verdrängen (und rosa Soße drüberknallen ist Verdrängen und Negieren) bringt die Gedankenkinder nur dazu noch mehr rum zu quengeln.
Die Methode von Byron Katie geht noch weiter, aber dies erstmal als ersten Impuls eine andere Art des Umgang mit den eigenen quälenden Gedanken zu finden.

Gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg

Als zweite Möglichkeit möchte ich die empathische Kommunikation mit dem inneren Kritiker vorstellen. (Wobei innerer Kritiker für manche zu harmlos klingt: es kann auch der eigene Dämon, der Scharfrichter, aber auch die ewige Nörgeltante, die strenge Mutter/ der strenge Vater, der/die erbarmungslose NiedermacherIn oder einfach der olle Herrmann sein. You name it...)
Mit diesem inneren Kritiker geht man dann ins Gespräch. Man hört ihm aber nicht einfach zu und gibt ihm Recht, denn das hat man ja schon viel zu lange gemacht. Nein, man versucht sein Anliegen herauszuhören, das hinter seinem Gekrittel und seinen Urteilen steckt. Worum geht es ihm eigentlich? Was kann er uns aber leider nicht auf eine lebensbereichernde Art und Weise sagen?
Empathisches Zuhören nach dem Modell der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg (Danke, dass du die Welt mit deinem Wirken bereichert hast!) gibt uns vier Dinge, auf die wir hören können: Welches Verhalten beobachtet der innere Kritiker bei uns? (Beobachtung) Was für ein Gefühl löst das in ihm aus? Welches Bedürfnis ist bei ihm nicht erfüllt? (Ich gehe mal davon aus, dass da was unerfüllt ist, sonst würde er nicht so rumschafutern) und was für eine konkrete Bitte könnte er an uns haben?
In den meisten Fällen ist der innere Kritiker ein guter Wachhund, der uns beschützen möchte vor den unterschiedlichsten Dingen und dabei leider über das Ziel hinausschießt. Ich sach' mal Helikopterwachhund.
Es ist eine spannende Erfahrung mit sich selbst in einen fruchtbaren Dialog zu treten und nicht länger stumm und gequält den endlosen Tiraden zuzuhören.
Es gab Zeiten, da hätte ich mir am liebsten den Kopf amputiert, um nicht länger meinen eigenen Gedanken ausgesetzt zu sein.
Und bin den Weg natürlich allein gegangen (kann ja auch niemand für mich erledigen), aber ich bin dankbar über die Hilfe von vielen Wegweisern und Menschen, die mich ein Stück des Weges stützten und begleiteten.
Diese Unterstützung und Begleitung gebe ich heute als Kommunikationstrainerin weiter und es erfüllt mich mit tiefer Freude, das tun zu können.

Dienstag, 1. April 2008

... Worte

ist meist noch nichts gesagt.
Warum schreiben, reden und telefonieren wir dann soviel? Und wenn man sich dann anruft - warum schweigt man dann auch so oft zusammen am Telefon? Du machst das  nicht? Ich schon.
In der Regel (und auch wenn sie vorbei ist) sprudeln die Worte nur so aus meinem Hirn. Wie ein unerschöpflicher Springquell des Wahnsinns produziert mein Verstand hübsche Wortketten über allerhand Nützliches und auch insbesondere Überflüssiges.
Sitze ich jedoch vor meinem Elektronischen Schreibgerät entsteht ein ... naja Denkloch. Ich frage mich: "Was fällt mir wohl als nächstes Wort ein?" Kurz Augen schließen und die inneren Ohren öffnen. Ich bin bereit für die Eingebung: Pssst! - Haushaltsgerät. Was? Haushaltsgerät?! Ja, gut ok. Haushaltsgerät. Annehmen. Ja sagen. Und jetzt mal Hand auf's Herz. Es ist lediglich ein Gedanke. Gedacht und Danke. Nächster bitte. 

Montag, 17. März 2008

...Zimmerpflanzen


begreife ich, das das Leben schön, schmutzig, unbezwingbar und vergänglich ist. Wie Unkraut gepaart mit seltsamen Monsterschlangen mit sieben Köpfen gebärden sich die Ableger-Pflanzen. Man reißt ihnen ein Bein oder den Kopf ab, und wenn das Pflanzenteil versehentlich ins Wasser fällt, wächst eine neue Pflanze daraus - samt neuem Fuß und Kopf und Bauch, auch. Andere Pflanzen sind anspruchsvoller. Und zwar schon bevor sie eine richtige Pflanze sind: die Samen und Kerne (Verwöhnte Dinger!) Man muss täglich vorbeikommen und "Hallo" sagen, ein wenig Wasser, ein bißchen Erde, aber nicht zuviel. Es darf nicht zu kalt sein, aber auch nicht warm. Und wenn ich das lange genug durchhalte, bricht die ganze aufgestaute Liebe und Zufütterung sich in einem kleinen grünen "Hurra, ich komme - Keim" bahn. (Nein, dies ist kein Erguß der männlichen Art, es ist eine Geburt.) Immer der Sonne entgegen - durch die Luft und auch die Erde.
Die Orchidee braucht viel Aufmerksamkeit, aber nur wenig Schnaps. Nur ein Glas pro Woche. Dafür ist sie immer recht heiter und vergnügt. Das genügt.

Donnerstag, 28. Februar 2008

...die Kraft meines Geistes

ist es mir vergönnt hier zu sitzen und Unwirkliches zu tippen. Famos! Die ersten Zeilen haben etwas Bedeutendes, aber im Hinblick auf all die anderen tausenden und millionen von Buchstaben, ist es sicherlich auch total wurscht. Und zwar wurstrosa. So wie Tapetenfarbe hier im meinem virtuellen Haus. Mal schauen wie oft ich zuhause sein werde. Und wann mir etwas wirklich (würglich) Bedeutsames zufällt. Aber manchmal muss man sich auch erst durch viele Zeilen Langeweile schreiben bevor... Ich höre jetzt lieber auf, sonst kann ich diesen Text noch als Blindtext irgendwo zur Verfügung stellen.
Schüß.